Das Industriemuseum Herrenwyk stellt mit der neuen Sonderausstellung „Zukunft ohne Wachstum?“ eine der grundlegenden Fragen an die Industrie und Wirtschaft: Ist Wirtschaftswachstum wirklich alles? Damit wird das Industriemuseum zu einem Ort, der nicht nur an die alte Lübecker Industriegeschichte erinnert, sondern auch in die Zukunft blickt. Dr. Bettina Braunmüller, Direktorin des Museums und Kuratorin der Ausstellung, betont den Stellenwert des Themas im Kontext eines Industriemuseums: „Mir ist es wichtig, dass wir als Museum nicht nur in die Vergangenheit blicken, sondern auch versuchen, einen Blick in die Zukunft zu werfen. In Hinblick auf KI und Klimawandel sowie globale Krisen ist die wirtschaftliche Entwicklung kein Selbstläufer mehr, sondern muss gesellschaftlich und global neu verhandelt werden.“
Die aktuelle Ausstellung setzt sich kritisch mit Überlegungen von Politik, Journalismus, Philosophie und Ökonomie auseinander und läuft noch bis zum 29. März 2026.

Rückblick: Stahlschiffbau in Lübeck
Hellinge, Werftkrane, Docks – Schiffbau im 20. Jahrhundert.
Von den Giganten der Meere träumt Rainer Wiedemann, Kurator der aktuellen Sonderausstellung im Industriemuseum Herrenwyk, noch heute. 120 Jahre Schiffbau haben die Hansestadt geprägt wie kein anderer Industriezweig.
Neben der auch heute noch bekannten Flenderwerft sind weitere bedeutende Werften wie die HATRA-Werke oder die Schlichting Werft in Travemünde zu Unrecht in Vergessenheit geraten. In der Ausstellung hatten die Besucher Gelegenheit die Glanzzeiten der Lübecker Werften zu erleben. Gezeigt wurden Schiffsmodelle, Werkzeuge und Schautafeln, die auch den Übergang von der Holz- zur Stahlschifffahrt veranschaulichen. „Es ist mir ein Anliegen, mit dieser Ausstellung in Form eines historischen Rückblicks zu erläutern, über welch bedeutende Schiffbauindustrie Lübeck einst verfügte. Dieser Industriezweig hat das Stadtbild und das Leben der Menschen geprägt“, sagte Rainer Wiedemann (im Bild unten).

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